Die Kunst des 7. Jahrhunderts in Ägypten ist ein faszinierendes Feld, das uns Einblicke in eine Zeit voller kultureller und religiöser Umbrüche gibt. Während wir oft die monumentalen Bauten dieser Epoche bewundern, wie beispielsweise die Tempel und Grabanlagen, vergessen wir manchmal die subtilen Meisterwerke der kleineren Kunstformen. In diesem Artikel möchten wir uns auf ein Fragment konzentrieren, das ursprünglich Teil der „Großen Moschee von Fustat“ war – einer Moschee, die als eines der ersten islamischen Gotteshäuser in Ägypten gilt. Dieses Fragment, heute im Museum für Islamische Kunst in Kairo ausgestellt, verkörpert nicht nur die architektonische Brillanz dieser Zeit, sondern auch die tiefgreifende Spirituilität, die den Islam prägt.
Das Fragment selbst ist ein Teil eines steinernen Pfeilers, der einst den Gebetsraum der Moschee stützte. Auf der Oberfläche sind geometrische Muster und arabische Kalligraphie in feinster Detailarbeit ausgeführt. Die geometrischen Formen, meist Kreise, Quadrate und Dreiecke, verschmelzen zu einem komplexen Netzwerk von Linien und Flächen, das dem Betrachter ein Gefühl von Harmonie und Ordnung vermittelt.
Die Kalligraphie, ebenfalls in Stein gemeißelt, ziert den Pfeiler mit einem Auszug aus dem Koran. Die Buchstaben, elegant geschwungen und präzise ausgeführt, weisen auf die hohe Kunstfertigkeit der Künstler hin, die diese religiösen Texte in Stein verewigten.
Die Symbolik des Lichts
Das Besondere an diesem Fragment ist seine Fähigkeit, das Licht auf eine faszinierende Weise zu reflektieren. Die geometrischen Muster und die Kalligraphie werden durch deninfallenden Lichteinfall lebendig. Schatten und Licht tanzen auf der Oberfläche, unterstreichen die dreidimensionale Wirkung der Reliefs und erzeugen ein Spiel aus Hell und Dunkel, das die Mystik des Islam widerspiegelt.
Stellen Sie sich vor: Die Sonne dringt durch die Fenster der Moschee und taucht den Gebetsraum in warmes Licht. Auf den steinernen Pfeilern tanzen die Schatten der geometrischen Muster, während die Kalligraphie leuchtet und die Worte Gottes zum Leben erweckt. Dieser Moment symbolisiert nicht nur die göttliche Präsenz, sondern auch die Verbindung zwischen Mensch und Gott – eine Verbindung, die durch das Licht in seiner reinsten Form geschaffen wird.
Die Bedeutung des Fragments
Dieses Fragment der „Großen Moschee von Fustat“ ist mehr als nur ein archäologischer Fund. Es ist ein Zeugnis der kulturellen Blütezeit im frühen Islam. Es zeigt uns, wie die islamische Kunst nicht nur religiöse Texte und Bilder darstellte, sondern auch komplexe geometrische Muster verwendete, um die Harmonie des Universums zu symbolisieren.
Ein Blick in die Technik:
Die Künstler des 7. Jahrhunderts beherrschten eine Vielzahl von Techniken, um ihre Werke zu schaffen. Für das Steinmetzen nutzten sie Werkzeuge aus Bronze und Eisen. Um die feinen Details der Kalligraphie und der geometrischen Muster herauszuarbeiten, verwendeten sie Meißeln, Schleifsteine und Hammer.
Die
Werkzeug | Verwendung |
---|---|
Meißel | Für das Herausmeißeln von Linien und Mustern |
Schleifstein | Zum Glätten und Polieren der Oberfläche |
Hammer | Zur Bearbeitung des Steins und zum Einschlagen von Meißeln |
Die Kombination dieser Techniken ermöglichte den Künstlern, die komplexe Schönheit des Fragments zu kreieren.
Schlussfolgerung
Das Fragment der „Großen Moschee von Fustat“ ist ein faszinierendes Beispiel für die islamische Kunst im 7. Jahrhundert. Es zeigt uns nicht nur die technische Meisterschaft der damaligen Künstler, sondern auch ihre tiefe spirituellen Überzeugungen. Durch das Spiel des Lichts und des Schattens wird diese Spirituilität noch stärker betont – eine Botschaft, die bis heute an uns herüberreicht.